Der Flug des Kranichs
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Der Prolog meines Buches

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Beitrag  Imrayon So Okt 09, 2011 9:13 pm

Hier ist der Prolog meines Buches. "Angst!" ist der Arbeitstitel. Ich muss hinzufügen, dass das hier vor mehreren Jahren (so 2001 oder 2002) geschrieben wurde und ich in meiner Gothicphase war. Egal.

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Angst! Es riecht nach Angst. Keine Angst vor der Dunkelheit oder vor einer Prüfung. Nein. Es ist die nackte Angst vor dem Tod.

Angst lähmt Menschen. Angst macht Menschen vorsichtig. Aber diese Angst gibt Ostab die Kraft zu rennen. Das Adrenalin treibt seine Muskeln zu noch mehr Leitung an. Ostab ist seit zwei Jahren in diesem Land. Das Geld für die Schleuser und für die Pässe für sich und seine Familie hat er sich vom Munde abgespart. 12 Stunden täglich schaffen für einen Traum. Der Traum einmal in einem Land zu leben, in dem mit seiner Frau und seinen beiden wunderbaren Kindern in Frieden und Wohlstand leben kann.

Als sich Ostab heute früh von seiner Familie verabschiedet hat, tat er es intensiver als sonst. „Du zerquetscht mich ja, Papa“ rief seine 12-jährige Tochter Nina. Ein trauriges Lächeln huscht ihm übers Gesicht. Sie wird nächsten Monat dreizehn. Heute morgen wusste er noch nicht, warum er sich von ihnen so lange verabschiedet hat. Jetzt weiß er es. Es könnte das letzte Mal gewesen sein, dass er die, die er am meisten liebt, in seinen Armen gehalten hat.

Und er hört die Schritte seiner Verfolger.
Ostab hört seinen Atem. Seine Herzschläge dröhnen in seinen Ohren. Und immer wieder die Schritte seiner Verfolger. Die schwere Arbeit in den Kohlemienen hatte seine Muskeln gestählt, aber die schädlichen Dämpfe seiner Lunge geschadet. Keine größeren Anstrengungen hatte der Arzt gesagt. Wenn es nicht um sein Leben ginge, würde er schmunzeln. Und wieder die Schritte seiner Verfolger auf dem nassen Pflaster. Die harten Sohlen seiner Verfolger knallen auf dem Pflaster der leeren, dunklen Straßen, wie die Schüsse eines Maschinen- gewehrs. Warum tun sie das? Er hat ihnen doch nie etwas getan. Das Gegröle seiner Verfolger schallt durch die Straße. „Äehh, blödes Russenschwein, wir kriegen dich!“ Und wieder ihre Stiefelabsätze, die auf dem Pflaster knallen.

Jetzt fliegt der erste Stein in Ostabs Richtung. Er geht gut einen halben Meter vorbei. Der zweite trifft ihn brutal an der Schulter. Ein Teil in Ostab will fallen und die Schläger die Sache zu Ende bringen lassen, aber die Angst und das Adrenalin treiben ihn weiter vorwärts. Ostab rennt um sein Leben. Er will schreien, aber aus seiner Kehlen kommen nur die stoßweisen Pfeifgeräusche seiner angeschlagenen Lunge. „Lauf, lauf kleines Schweinchen!“ Die Stimme eines der Schläger steigert sich zu einem heiseren Kreischen. Der Stimme nach ist er vielleicht 15 oder 16 Jahre alt.

Einer der Verfolger wirft Ostab einen Baseballschläger zwischen die Beine. Unter furchtbarem Jubelgeheul stürzt Ostab auf das Pflaster. Er versucht wieder auf die Beine zu kommen. Das gibt seinen Verfolgern die nötige Zeit. Ostab kniet auf den harten Steinen , versucht verzweifelt aufzustehen und weiterzurennen, aber ein brutaler Tritt von einer mit Stahlkappe besetzten Stiefelspitze in die Rippen, schickt ihn wieder zu Boden.

„Los, du Bastard! Steh auf und Lauf!“ Die tiefe Stimme des kahlköpfigen Schlägers wird von den schneidenden, beinahe schrillen Stimme seines jüngeren Kumpanen übertönt. „Jaaa! Lauf, du dreckiges Schwein!“ Die Stiefel seiner Peiniger verwandeln seine Rippen in gefährliche Splitter. Ostabs Schreie um Hilfe gehen im Geheul der Schläger unter. Und selbst diejenigen, die an der Straße wohnen hören nichts. Sie wollen nichts hören. Ostabs ohnehin schon gepeinigte Lunge wird von den Splittern seiner Rippen durchbohrt. Er spuckt unter furchtbaren Hust- und Würgelauten sein Blut auf das Pflaster. Keiner holt Hilfe, keine kommt zu Hilfe.

Die Schläger drängen sich wie eine Meute tollwütiger Hunde um ihr Opfer. Sie schlagen mit Schlägern aus Aluminium und Holz auf Ostab ein. Ostab rollt sich unter den Schlägen, die seinen Körper treffen, wie ein Embrio zusammen. Er umklammert krampfhaft seinen Kopf. Versucht sein Gesicht vor den Treffern zu schützen. Als die Schläger bemerken, dass er sich nicht mehr bewegt und nicht mehr schreit, brüllt ihr Anführer: „Los hierher mit der Ratte!“ Und mit eisiger Stimme fügt er hinzu: „Mal sehen, ob der Bordstein deine Zunge lösen kann.“

Unter Begeisterungsrufen schleppen sie Ostabs zerschundenen Körper an den Straßenrand. Ostab hat keine Kraft mehr für irgendwelche Gegenwehr. In seinem Mund vermischt sich sein Blut mit seiner Magensäure. Und unter krampfartigen Schmerzen entleert sich Mageninhalt auf die Straße. „Eh, die Sau hat mir auf die Stiefel gekotzt!“ Der Schläger mit den hängenden Hosenträgern säubert seine Schuhe an Ostabs Jacke, verpasst ihm zur Bestätigung noch einen Tritt in die Rippen und treibt so die Splitter noch weiter in die Lunge und das geschundene Fleisch.

Ostab hat sich seinem Schicksal ergeben. Er denkt an seine Familie. Es wird ihm schmerzlich bewusst, weshalb er sich heute morgen so intensiv von seiner Familie verabschiedet hat.

Sie legen ihn auf den Bauch in den Straßenmatsch. Sein Kopf wird auf den Bordstein gepresst, so dass sein gewaltsam geöffneter Mund den kalten nassen Stein umklammert. Die Schmerzen haben sich weitgehend gelegt und es macht sich in ihm ein ruhiges, taubes Gefühl breit. Es wird seltsam still. Das Gebrüll der Schläger verstummt für Ostab und er fühlt, wie ihm die Tränen über die Wangen rinnen. Er schließt seine Augen und er sieht seine Familie. Er sieht seine Kinder auf der Wiese mit Hulahoppreifen spielen, wie sie sich auf der Wiese drehen. Nina quiekt vor Freude und fällt unter Gelächter ins Gras. Er sieht das lächelnde Gesicht seiner Frau und weiß wieder, warum er sie geheiratet hat. Wegen dieser kleinen Grüppchen, wenn sie lächelt.

Plötzlich tritt der Schläger zu. Er tritt direkt in Ostabs Nacken. Sein Kiefer zersplittert wie Glas. Ostabs Sinne schwinden, seine Welt besteht nur noch aus Schmerzen. Das Siegesgebrüll der Schläger wird von den Häuserwänden zurückgeworfen und schwillt zu einem schrillen Geheul an. Ostab empfindet nicht einmal Hass für seine Peiniger. Er empfindet gar nichts mehr. Die Dunkelheit kommt ihm zu Hilfe.

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Der Prolog meines Buches Empty Kapitel 1, erster Teil

Beitrag  Imrayon So Okt 09, 2011 9:15 pm

--Kapitel 1--

Angst!
Es liegt Angst in der Luft.
Nicht die Angst vor der Dunkelheit oder einer Prüfung. Nein! Es ist die nackte Angst vor dem Tod.
Er bleibt stehen und prüft mit seinen Geschärften Sinnen die Umgebung. Er filtert den nächtlichen Straßenlärm, und den Wind heraus und konzentriert sich nur auf den überwältigenden Geruch der Angst der in der Luft hängt.
>Beute!<
Seine Instinkte springen an. Die Bestie in seinem Inneren brüllt in ihrem Käfig nach Nahrung. Und zerrt an den Ketten, die aus Selbstbeherrschung und Willen geschmiedet sind und sie an ihren Wirt binden.
Er bringt die Bestie mit einem geübten Befehl zum Verstummen.
>Bald, Bald kommt Nahrung. Warte noch etwas. Bald wirst du deinen Hunger stillen können.<
Er weiß genau, er kann die Bestie nicht besiegen. Nur besänftigen. Er wechselt mit geschmeidigen Bewegungen die Straßenseite. Alle Sinne geschärft, gleitet er durch die Dunkelheit der Straße auf die Quelle der Witterung zu. Die Beute ist fast zweihundert Meter vor ihm. Er erklimmt, den Gesetzen der Schwerkraft trotzend, die nächste Hauswand und gleitet mit der Eleganz und der Geschwindigkeit einer Raubkatze auf allen Vieren an der wand entlang, In dem Wissen, daß die Gruppe rennender Sterblicher ihn sowieso nicht bemerken wird. Er bewegt sich wie eine Spinne an der Wand entlang und nutzt geschickt jeden Schatten als Deckung.
>Ja! Der Kitzel der Jagt!<
wenn in seinem Körper noch Leben wäre, würde das Adrenalin die Jagd noch süßer machen. Aber die Vorfreude auf das bevorstehende Mahl, das Gefühl der Nachtluft auf der Haut, der Geruch seiner zukünftigen Opfer und das Vertrauen in seine eigenen Kräfte glichen das fehlende Adrenalin mehr als aus. Ein klares Gefühl der Überlegenheit stellte sich ein.
Die kahlköpfigen Schläger weit vor ihm, jagten ihre Beute und ahnten nicht einmal, daß sie schon selbst die Beute waren.
>Primitive Gehirne voller faschistischer Propaganda! Genießt eure Jagd, ihr Narren!<
Auf seinem Gesicht breitete sich ein kaltes, gemeines Lächeln aus.
>Der Mensch hält sich für die Krone der Schöpfung, für die Spitze der Nahrungskette. Wenn sie wüßten welche Gefahr in der Nacht sie bedroht, würden sie nachts nicht mehr das Haus verlassen und sich in der hintersten Ecke ihres Heimes verkriechen.< Wehmütig dachte er an die Vergangenheit. Damals wußten die Bauern der umliegenden Dörfer noch wo ihr Platz in der Nahrungskette war. Und sie versuchten ihren eigenen Untergang zu verzögern, indem sie ihre zweitgeborenen Kinder opferten. Sie haben ihre Kinder in eine beinahe feierlich anmutenden Prozession zum Schloß gebracht. Die Mädchen waren geschmückt worden, wie zu ihrem Hochzeitstag.
>Sie haben ihn niemals erlebt!<
Mit Blumenkränzen in den Haaren und blütenweißen Kleidern. Und es lag derselbe Geruch der Angst in der Luft. Nicht so stark wie der Geruch den der gejagte Sterbliche ausströmte. Aber der Geruch war da.
Mit einem Ruck holte die Bestie ihn wieder zurück in die Gegenwart. Sie war immer noch hungrig. Und sehnsüchtige Erinnerungen an längst vergangene Zeiten machten die Bestie nicht satt. Mit einem leichten Kopfschütteln konzentrierte er sich wieder auf die Jagd.
>Sentimentale Erinnerungen an alte Zeiten, die viel zu einfach waren.<
Das Lächeln erstarb genauso schnell wie es gekommen war. Nun lag wieder die grimmige Entschlossenheit des Jägers auf seinen Zügen. Vermischt mit der Wut über seine eigenen Gedanken. Solche Dummheiten machen ihn unvorsichtig. Und das kann in seiner Welt tödlich sein.
Er wendet seine Aufmerksamkeit wieder seiner Beute zu. Die Verfolger sind des Laufens müde geworden.
>Sie sind nicht mit vollem Einsatz dabei. Während sie nur das Vergnügen und ihre Verachtung ihrem Opfer gegenüber als Antrieb haben, hat der Verfolgte die größtmögliche Motivation zur Verfügung. Seine eigene Angst!< Die Schläger keuchen und ächzen, haben aber noch die Energie, sich durch ihr Gebrüll gegenseitig anzufeuern und ihre Überlegenheit ihrem Opfer hinterher zu brüllen. Der kurze Moment in dem er sich seinen Erinnerungen hingegeben hatte, gab der seinen Opfern etwas Vorsprung. Mit ein paar flinken Bewegungen hat er sofort wieder Anschluß zu der Gruppe. Einer der Schläger beginnt Steine nach dem gehetzten Menschen zu werfen, um ihn zu Fall zu Bringen. Einer der Steine trifft sein Ziel zwei Zentimeter unter dem Schulterblatt. Der Sterbliche rennt wie besessen weiter, trotz dem Steintreffer und dem Pfeifen, das seinen stoßweise herausgepreßten Atem begleitet. >Tapfer!< Er überprüft kurz Witterung. Seine Sinne, die über die Jahrhunderte
zur Perfektion und darüber hinaus geschärft worden, entgeht nicht das kleinste Detail. Er riecht den Schweiß seiner Opfer. Er riecht die Angst in deren Schweiß. Er bemerkt den intensiven Alkoholgeruch, den die Meute Schläger hinter sich herzieht. Unterbewußt registriert er sogar das Lederfett ihrer Stiefel und das Rasierwasser auf ihren Köpfen. Er sieht die kleinen Schweißperlen bei dem Verfolgtem im Nacken und bei den Verfolgern auf den Köpfen. Er hört das Keuchen aller seiner Opfer. Und er nimmt den Pulsschlag, der das Blut durch den Körper der Läufer pumpt, war.


>Das Blut!<
Er wittert Blut. Der Geruch des Blutes überlagert alle anderen Eindrücke. Er kommt von dem Verfolgtem. Die Bestie brüllt nach Nahrung. Sie hat das Blut gewittert. Jetzt muß er sich beeilen, denn wenn die Bestie einmal Blut gewittert hat, läßt sie sich nur noch schwer zurückdrängen.
Die schrille Stimme eines der Schläger reist ihn jäh aus seinen Gedanken. Das Kreischen des Jungens hätte beinahe seinen geschärften Sinnen eine schmerzhafte Unterbrechung wegen Überlastung eingebracht.
>Nach all den Jahren mache ich immer noch die gleichen Fehler wie ein junges Küken.<
Einer der glatzköpfigen Schläger wirft seinem Opfer einen Holzknüppel zwischen die Beine und bringt es so aus dem Gleichgewicht. Der Verfolgte schlägt hart auf das Pflaster auf. Einen Augenblick später haben die Schläger den Gestürzten eingekreist und lassen Knüppelschläge und Stiefeltritte auf ihn einregnen.
Diese Taktik erinnert den eigentlichen Jäger an ein Wolfsrudel aus seiner alten Heimat.
>Erst Hetzen und einkreisen, dann das stellen der Beute. Sie haben Flugmaschinen gebaut und sind auf dem Mond gewesen, aber trotz alledem sind es immer noch Tiere.<
Der Geruch von Blut nimmt seine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz ein. Der Sterbliche auf dem Boden blutet. Sein Blut läuft ihm aus Mund und Nase. Kleine Tropfen der kostbaren Flüssigkeit landen auf der Jacke eines der Schläger und klebt an ihren Knüppeln
>Welch eine Verschwendung!< Er empfindet fast etwas Mitleid für den geschundenen Menschen. Aber nur fast.
Selbst die Tatsache daß er und der Mann am Baden die selbe Heimatsprache haben ändert nichts an seiner Meinung und seinen Gefühlen. Als das Opfer sich nicht mehr rührt, halten sie inne. Der offensichtliche Anführer der Schläger brüllt seinen Kumpanen auf deutsch einen Befehl zu. Und das tut er im besten sächsischen Dialekt.
Unter Gejohle und Triumphgeheul schleppen die Schläger ihr schwerverletztes Opfer zum Straßenrand.
>Was, zum Teufel, haben sie jetzt mit ihm vor?<
Das Aufflackern der Neugier drängt die Instinkte für ein paar Augenblicke zur Seite und enthüllt einen eiskalten, analytischen Verstand.
„Welches grausame Spiel haben sie jetzt mit ihm vor?“ Der Satz kommt als leises Flüstern über seine Lippen.
Er hört wie dem schwerverletztem Mann der Würgereiz überkommt und beobachtet mit kühler Präzision wie sich der Mageninhalt des Mannes auf die Straße ergibt. Angeekelt lassen die Schläger ihr Opfer fallen. „ Eh, die Sau hat mir auf die Stiefel gekotzt.“
Und wieder dieser widerliche Dialekt.
>Wenn sie schon so deutsch sein wollen, wie sie es herum brüllen, dann sollen sie wenigstens auch normales Hochdeutsch sprechen.<
Peinlich auf die Sauberkeit seiner Stiefel achtend, macht der Schläger seine Stiefel an der Jacke seines Opfers sauber und tritt zum Dank ihm noch einmal in die Rippen. Selbst von seinem Beobachtungspunkt gut fünfzig Meter entfernt kann er das Zersplittern der Rippen hören. Und dazu muß er sich nicht einmal konzentrieren und seine geschärften Sinne einschalten. Die restliche Meute bricht angesichts des Erfolges ihres Kollegen in Jubel aus. Sie packen ihr Opfer wieder und schleppen es weiter dorthin, wo ihr Anführer es befohlen hat. Sie legen ihn auf das Pflaster, mit dem Kopf am Bürgersteig. Sie zwingen ihr Opfer zu völliger Bewegungslosigkeit, indem sie ihm auf Arme und Beine treten. Der Anführer reißt dem Mann den Mund auf und drückt den Oberkiefer auf den Bordstein. Er stellt sicher das sein Opfer sich nicht mehr bewegt. Geht ein paar Schritte zurück und betrachtet sein Werk.
>Ich könnte ihn retten.< denkt der Beobachter in seinem Versteck und verwirft den Gedanken gleich wieder. Die Neugier ist stärker als sein Mitleid und die sadistische Neigung dem Leid anderer zuzuschauen gewinnt die Oberhand. Die Faszination am Elend dieses Sterblichen ist größer als der Drang, dem Treiben dieser primitiven Narren ein Ende zu setzen. Er sieht die Tränen. Er kann fast die salzige Flüssigkeit schmecken. Er könnte, wenn er gewollt hätte, sogar die Gedanken des Mannes lesen. Und plötzlich hört er ein Flüstern, das schwach über die geschundenen Lippen des Mannes kommt. Er kann es ganz deutlich hören. Ein Name!
„Nina!“ Der Mann schluckt und hustet und flüstert leise: “Ich liebe Euch!“ Der Anführer der Schläger bringt brutal den Kopf des Mannes in seine ursprüngliche Position und tritt in der selben Bewegung zu.
Das Geräusch mit dem das Knochengewebe von Ober- und Unterkiefer bricht, knallt in dem geschärftem Gehör des Beobachters wie ein Kanonenschlag. Aber er bleibt ruhig und gefaßt. Nur etwas tief in ihm drin schreit entsetzt auf. Er versucht erstaunt die plötzliche Gefühlsregung zu isolieren und zu definieren. Aber Das gelingt ihm nicht. Das Gefühl ist viel zu schwach um bewußt gefühlt zu werden. Sein Blick ist starr und glasig auf die Blutpfütze gerichtet die rasch größer wird. Er bemerkt daß ihn Abscheu durchdringt. Nicht die Abscheu vor dieser grausamen Ergebnis der Tat. Nein! Es ist mehr die Abscheu vor dem Grund der Tat. Er selbst hat in den Jahrhunderten seines untoten Lebens genügend Menschen getötet, um mit den Leichen einen gigantischen Berg aus verkrüppelten, enstellten Körpern, zertrümmerten Schädeln und herausgerissenen Organen zu bilden. Und dieser Berg stand inmitten einem Meer aus Blut.
>Wenn ich getötet habe hatte es immer einen Sinn und einen wichtigen Hintergrund. Aber das hier ist die pure Lust am Zerstören. Diese Barbaren wollten ihn nicht einfach töten, Sie wollen ihn quälen und zu ihrem eigenem Vergnügen Foltern.< Er bemerkt erstaunt daß das Opfer seltsamerweise nicht schreit, obwohl es noch dazu in der Lage wäre. Der schwerverletzte Mann gibt keinen einzigen Ton von sich. >Aber er lebt noch!< Alexej kann deutlich die schnellen unregelmäßigen Herzschläge des Mannes hören.
>Warum schreit er nicht?< Die Schläger stehen um ihr Opfer herum und begutachten ihr abscheuliches Werk. Zwei von ihnen vertragen den Anblick nicht und drehen sich geschockt weg. Er bemerkt eine gewisse Ernüchterung und seltsame Ruhe bei den Schlägern. Die anderen stehen nur da und starren auf den bewegungslosen Körper zu ihren Füßen. Der Anführer fängt sich schnell wieder . Er gibt dem am Boden liegenden Mann einen Tritt in die Seite und brüllt:“ Na! Was´n jetzt los? Hast du schon genug?“ Dadurch kommen seine Kameraden wieder zur Besinnung und sie machen primitive, brutale Witze über ihr Opfer.
Und sie bemerken nicht die Gefahr in der sie schweben.
>Sie sind unachtsam! Keiner hält Ausschau! Ein Rudel Hunde hätte schon längst bemerkt daß es in Gefahr schwebt. Auch wenn sie die Gefahr nicht mit den Sinnen wahrnehmen könnten, würden die Hunde mich bemerken. Aber bei diesen Narren sind die Instinkte so verkümmert und abgetötet, daß sie nicht mal eine Ahnung haben.< Er beobachtet geduldig und wartet auf einen Fehler, eine Schwäche seiner Beute. Da! Einer der Schläger kommt auf etwas unsicheren Beinen in seine Richtung. Sein Gesicht hat eine ungesunde Färbung. Der junge Bursche ist sechzehn, höstens siebzehn Jahre alt und trägt die Abzeichen seines Krieges in Form einer genähten Platzwunde an der Linken Schläfe. Außerdem sieht man drei Rasierschnitte auf seinem Kopf. Die hochgekrempelten Jeanshosen präsentieren die schwarzglänzenden Springerstiefel. Die Bomberjacke, nach dem Schnittmuster der englischen und amerikanischen Piloten im zweitem Weltkrieg, komplettiert seine Garderobe und macht ihn zu einem Teil des Schlägertrupps. Der Beobachter bemerkt in der Aura des Jungen dessen Unsicherheit und den Wunsch nach Autorität. Der Bursche versucht sich unauffällig von der Gruppe zu entfernen, um nicht die Aufmerksamkeit und den darauffolgenden Spott seiner Kameraden zu erregen. Mit einer Hand vor dem Mund versucht er den Würgereiz zu bekämpfen aber schafft es nur ihn zu verzögern. Mit den dazu gehörenden Würgegeräuschen macht der jetzt nicht mehr ganz so tapfere Schläger seinem Ekel Luft und speit den Inhalt seines Magens auf ein kleines Rasenstück, das einen Baumstamm umfaßt. Der Baum dient ihm auch als willkommene Stütze für seinen von Würgekräpfen geschüttelten Körper.
Die Gestalt an der Wand wechselt ihre Rolle des geduldigen Beobachters zu der des Tödliche Jägers und nähert sich ohne den geringsten Laut ihrer Beute.

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Jens fühlt sich jetzt nicht mehr ganz so stark. Der Rennerei, dem Russen Hinterher, das Gebrüll und schließlich der Anblick des Blutes waren zuviel für ihn.
>Es war das Bier! Und dann noch diese beschissene Rennerei. Scheiße! Wär ich bloß zu Hause geblieben. Ich hätt mir mit Saskia nen geilen Abend gemacht. Aber nein! Ich muß auf das blöde Gequatsche von Dirk hören. Blöder Mist hier!< Ein weiterer Würgekrampf unterbrach Jens Gedanken. Es war zu spät um diesen Abend zu bereuen.

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Alexej sprang elegant und geschmeidig von der Wand ab und landete weich und ohne ein Geräusch hinter dem Jungen, der sich an den Baum stützte. Das leise Knacken war das einzige Geräusch, das von dem Sieg des Jägers über seine Beute verkündete. Sanft ließ er den leblosen Körper mit gebrochenem Genick zu Boden gleiten. Das Gesicht seines Opfers trug einen fassungslosen Ausdruck. In seinen Augen konnte man einen kleinen Hauch der Erkenntnis erkennen, als könnte er sein Ende erst jetzt begreifen.

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Der Prolog meines Buches Empty Kapitel 1, zweiter Teil

Beitrag  Imrayon So Okt 09, 2011 9:16 pm

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In ihrem Siegestaumel und ihrem Gegröle merken die restlichen Schläger nichts von alledem. Sie stehen um ihr noch lebendes Opfer herum und feiern ihren Triumph mit schalem Bier aus der Büchse. Als eine primitive Form der Siegesfeier geben sie sich gegenseitige Schläge auf ihre Glatzen. Dirk, der Anführer der Gruppe hat sich seinen Posten durch Stärke und eine brutalen Sinn für Humor erarbeitet. Er hat jeden seiner Kameraden schon mindestens einmal richtig zusammengeschlagen, aber jetzt folgen und gehorchen sie ihm. Aber er ist auch ein Führer. Er gibt jedes Wochenende im „Bunker“, ihrer Stammkneipe, ein paar Runden für seine Leute aus und lobt sie damit für ihre Gefolgschaft. Zuckerbrot und Peitsche - so wie der ein Führer sein muß. Zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl, denkt er und heizt die Stimmung seiner Leute durch heißeres Gebrüll noch weiter an.
Er sieht seine Leute nacheinander an. Markus, der Jüngste und auch der Lauteste. Sein Rumgekreische ging Dirk schon immer auf die Nerven, aber Markus Schwester hat ihn gebeten, auf ihren jüngeren Bruder aufzupassen. Im Gegenzug ist sie jetzt mit ihm zusammen und läßt ihn auch ab und zu mal ran. Henning, das lange Elend. Seine Alten geben ihm genügend Geld, so braucht er auch nicht zu arbeiten. Wenn sie auf Dienstreise sind, bekommt Henning immer zwei Hunderter pro Woche als Taschengeld. Das macht ihn zum besten Kumpel für Dirk. Und er kommt auch als einziger an vernünftige Waffen ran. Jeder in der Clique ist sein Freund. Und Henning hilft seinen Freunden gern aus.
Normen, der Einzige, der Dirk wirklich das Wasser reichen kann, fängt bald seine Lehre an und wird im November Vater. Das wird dann erst mal richtig begossen. Normen war der Einzige, der es gewagt hat, Dirk zu widersprechen. Der Kampf war hart und sie einigten sich schließlich auf ein Unentschieden.
Und Schwarz, gesprochen mit rollendem „R“, heißt eigentlich Robert Schwarz. Er ist erst seit einer Woche dabei, aber ganz O.K. Dirk sieht seine Jungs an und grinst breit. „Dieser Russe hat auf jeden Fall erst mal genug und das nächste Mal erwischen wir seine verkackte restliche Brut auch noch. Das kannste denen schon mal ausrichten!“ Dirk brüllt den am Boden liegenden Mann an, ohne zu bemerken, dass der bereits bewußtlos ist und ihn ohnehin nicht mehr hört.
>Wo ist eigentlich Jens?< Dirk sieht sich bedächtig um. >Aha! Das Weichei kotzt sein Frühstück aus. Den werde ich schon noch auf die Linie bringen.<
Auf den Sieg über den Russen genehmigt sich Dirk erst mal einen großen Schluck aus seiner Bierbüchse. Genüßlich schließt er die Augen und genießt das handwarme Getränk. > Aah, das tut gut.< Als die Büchse fast leer ist, stellt Dirk, immer noch mit geschlossenen Augen fest, dass seine Jungs seltsam ruhig geworden sind. Die Szene, die sich ihm bietet, als er seine Augen öffnet sickert nur langsam in sein Bewußtsein. Seine Jungs liegen auf der Straße rum und bewegen sich keinen Millimeter. Normens Kopf liegt zwei Meter von seinem Körper entfernt und aus seinem Halsstumpf fließt dunkelrotes Blut. Henning liegt auf dem Bauch, aber sein entsetztes Gesicht ist in den Nachthimmel gerichtet. Man kann deutlich sehen, wie die verdrehten Halswirbel unter der Haut liegen. Markus kniet auf dem Boden, die Arme hängen schlaff an seinem Körper, so schlaff, das die Handgelenke auf dem Pflaster liegen. Sein Kopf ist nach vorn gekippt, als wenn er auf seiner Brust etwas suchen würde. Sein Hemd zeigte unterhalb des Halses einen riesigen Blutfleck, der rasch größer wird. Schwarz und der Körper von Normen liegen nebeneinander, Schwarzs Nase ist am oberen Nasenrücken gebrochen, seine Augen sind offen und er starrt Dirk fragend an. Allein die Tatsache, dass seine Jungs in wenigen Sekunden von einem grölenden Männerhaufen zu ein paar herumliegenden leblosen Körpern geworden waren, überforderte Dirks begrenzten Verstand. Was auch immer geschehen war, es war in dem Augenblick passiert in dem er sein Bier getrunken hatte.
Dirk brauchte ein paar Momente, um überhaupt die schlanke Gestalt, nur vier Meter vor ihm, zu bemerken. Sie war etwas kleiner als Dirk und hatte die Statur eines alten gebeugten Mannes. Die Kleidung hing an der ausgemergelten Gestalt wie an einer Vogelscheuche. Die tiefschwarzen Jeans steckten in hohen schwarzen Reiterstiefeln, die im Licht der Straßenlaterne glänzten und von denen die Feuchtigkeit abperlte. Ein schwarzes Shirt und eine schwarze Lederjacke verstärkten das Erscheinungsbild eines Bikers. Doch im Kontrast zu seiner dunklen und relativ modernen Kleidung stand das Gesicht der Gestalt. Weiße, faltige Haut, zum Zerreißen über die ausgeprägten Gesichtsknochen gespannt. Eingefallene Wangen ,dünne spröde Lippen und ein markantes glattrasiertes Kinn zeichneten die Mundpartie. Die strähnigen, silberweißen Haare fielen der Kreatur bis über die Schultern und hingen ihr halb ins Gesicht. Doch am markantesten waren die Augen. Eine feuerrote Iris in einem schwarzem Augapfel, brannte ein Feuer das durch Hunger, Hass und Gier der Kreatur angefacht wurde. Die Augäpfel hatten sich soweit in die Augenhöhlen zurückgezogen, daß die gesamte Augenpartie in einen unheimlichen Schatten getaucht wurde. Die dünnen, weißen Augenbrauen waren zusammen gezogen und gemeinsam mit der gefurchten, dünnen Adlernase vollendeten sie das Gesicht, welches eher zu einem Dämon paßte als zu einem Wesen aus Fleisch und Blut. Dirk konnte die dünnen blauen Adern, die unter der dünnen, faltigen Haut verliefen, pochen sehen. An deutlichsten war dieses groteske Muster an dem ausgemergelten Hals und am Kiefer zu sehen. Dort erzeugten die bläulichen Fäden ein Netzwerk, das dem Netz einer Spinne gleichkam. Die Hände der Kreatur, waren nicht mehr als dünne lange Knochen, über die sich die weiße Haut spannte. Die Finger endeten in zehn Zentimeter langen Klauen, die wie schwarzer Schiefer aussahen und von denen dunkelrotes Blut tropfte.

>Heilige Scheiße, das ist Blut, Markus Blut< durchfuhr es Dirk. Die Gestalt vor ihm stand mit geschlossenen Beinen und herabhängenden Armen ruhig da und präsentierte ihm ihre rechte Körperseite. Sie starrte ihn mit leicht nach vorn geneigtem Kopf an. Die brennende Wut in den Gesichtszügen der Kreatur machten einer kühlen Gelassenheit Platz, mit der sie ihn aufmerksam musterte.
Auf einmal war es sehr still geworden. Der sonst für eine Großstadt so typische Lärm war verstummt.
Als ob die Nacht für einen Moment für ihren Herrscher inne halten würden. Das weißhaarige Monster stand ruhig Dirk gegenüber und beobachtete ihn. Dazwischen liegt die Leiche die einmal Markus gewesen war. Die Stille wird nur durch das Tropfen des Blutes unterbrochen, das von der Klaue der Kreatur läuft. Die steht aber nur da und beobachtet Dirk. Sein Atem wird zu einem fast unhörbarem Keuchen. Sein Herz rast und pumpt heißes Blut durch seinen Körper. Dirk ist völlig unfähig, sich unter dem kaltem Blick der Kreatur zu bewegen. Er will weglaufen aber sein Körper weigert sich. Außerdem war er schlagartig nüchtern geworden. Das Bier das ihm zuvor noch geschmeckt hatte, war in seinem Mund eine schalen, übelschmeckenden Lache. Und trotzdem schiebt ein Teil seines Verstandes diese ganze Situation auf das Bier.
„Und nun?“ Die Worte der Kreatur zerreißt die Stille. Trotz des widerwärtigen Aussehen hat das Monster eine Stimme die klar und wohlklingend war. Und die Stimme ist die eines jungen Mannes und paßte überhaupt nicht zu dem scheinbar hundertjährigen Greis, der Dirk gegenübersteht. Es war hochdeutsch mit einem wohlklingenden slawischen Akzent.
„Was kommt jetzt?“ fährt die Kreatur mit honigsüßer Stimme fort. “Willst du mir den Triumph einer richtigen Jagd gönnen oder bleibst du hier stehen und empfängst von mir einen schnellen schmerzlosen Tod?“
Dirk ist nicht in der Lage zu antworten. Er versucht immer noch verzweifelt zu verstehen, was hier überhaupt passiert war.
„Hast du Angst?“ fragt ihn die Kreatur mit gespielter Besorgnis in der Stimme. Dirk steht mit offenen Mund da und sieht seinen Gesprächspartner ratlos an. Die Kreatur mustert ihn lange und sorgfältig, wie ein Kenner eine Mahlzeit untersucht. Dirk kommt es wie eine Ewigkeit vor.
„Du hast Glück, Sterblicher, daß ich Hunger habe!“
Der Satz ist gerade in Dirks Gehirn eingesickert als die Kreatur in einer flüssigen Bewegung vorschießt und ihn packt. Die rechte Hand drückt seinen Kopf zur Seite und mit dem linkem Arm zieht die Kreatur seinen Körper an sich. Dirk fühlt noch, wie sich die rasiermesserscharfen Zähne in seinen Hals bohren, dann überwältigt ihn die völlige Ekstase des Bisses. Eine Sekunde später zieht die Kreatur ihre Zähne wieder aus der Wunde und beginnt das herausquellende heiße Blut gierig aufzusaugen. Für Dirk ist es gar kein richtiger Schmerz, sondern mehr ein hilfloses Entzücken. Sämtliche Kraft verläßt Dirk und er sackt in sich zusammen. Welle um Welle ekstatischer Lust vernebelte seine Gedanken. Noch nie hatte er in seinem Leben eine solche Explosion seiner Gefühle erlebt. Noch nie hatte ein anderes Wesen seinen Körper zu solchen Reaktionen verholfen. Sein Herz schlägt immer schneller. Die Herzschläge dröhnen in seinen Ohren und übertönen somit jedes anderes Geräusch um ihn herum. Die einzigen Töne die er von sich geben kann, sind ein heftiges Keuchen und Stöhnen. Sein ganzer Körper glüht wie im Fieber und er klammert sich krampfhaft an der Kreatur fest. Dirk spürt deutlich wie sein Blut aus ihm herausgesaugt wurde und mit einem Mal wird ihm bewußt, daß das Monster sein ganzes Blut aus ihm saugen würde und er sterben würde. Es überkommt ihm eine Welle der Angst und er versucht sich aus der Umarmung zu befreien. Er versucht zu schreien aber es kommt nur ein gedämpftes Stöhnen über seine Lippen. Dirk will sich gegen die Schultern der Kreatur stemmen aber seine Muskeln versagen ihren den Dienst. Mit dem Blut verläßt ihn auch seine gesamte Kraft.


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