Der Flug des Kranichs
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Eindrücke des Arathiplots (Prosa)

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Beitrag  Imrayon Do März 29, 2012 5:08 am

Schnell und mit sicheren Bewegungen versuchte Imrayon die Blutungen des Verletzten zu stillen. Im strömenden Regen kämpfte Imrayon verbissen darum den Bewußtlosen am Leben zu erhalten. Sein wertvoller Kimono war völlig durchnäßt und der Schweiß floß ihm immer wieder in die Augen. Er behandelte den Verletzten in einer Vertiefung unweit des Schlachtfeldes.Die Schlacht auf dem Damm zur Burg Stromgarde war keine halbe Stunde vorbei und der Weg war mit Leichen übersät. Imrayon hatte den Schlachtverlauf von einen kleinem Hügel verfolgt. Die Aufstellung und die Taktik der Allianztruppen, die Imrayon für sich als Arathiwiderstand bezeichnete, wurde wie aus dem Lehrbuch durchgeführt. Eine solide geschlossene Front, gefolgt von ein paar Ausbrüchen und wieder einer sofortigen Konsolidierung. Imrayon zollte dem Kommandaten in Gedanken seinen Respekt für das besonne Vorgehen.Im Gegensatz dazu kämpfte die Horde wie immer. Die Orks stürmten mit gluturales Brüllen nach vorne und stürzten sich, ohne auf ihre Verteidigung zu achten auf ihre Feinde. Die Trolle stürmten mit ihren unheilvollen Kriegrufen nach vorn und versuchten die Berserkerorks zu übertrumpfen. Der Kriegsherr der Horde hatte seine liebe Not wenigstens ein Mindestmaß an Ordnung aufrecht zu erhalten. Aber nach ein paar Angriffen, die allesamt an der robusten Verteidigung des Arathiwiderstand zerbrochen waren, zogen sich die Orks und Trolle zurück. Die Allianz hatte gesiegt.Imrayons Gedanken kehrten schlagartig in die Gegenwart zurück, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Der Gnom entarnte sich und räusperte sich. "Dieser Ort ist nicht sicher, Herr Elf.""Ich weiß." bestätigte Imrayon und arbeitet fieberhaft weiter. Sein Patient war glücklicherweise immer noch bewußtlos. Das markante Gebrüll des Orkkriegsherren hallte über das Hochland und Imrayon schreckte auf und sah sich um. Noch waren keine Orks in der Nähe aber das war nur ein Frage der Zeit. Und die Orks und Trolle würden nicht sehr entgegenkommend reagieren, wenn sie im strömmenden Regen einen Nachtelf gebeugt über einen halbtoten Troll sehen würden. Imrayon war es egal, dass der Verletzte ein Troll und damit eigentlich sein Feind war. Er hatte den Troll halbtod auf dem Schlachtfeld gefunden. Wie der Troll die Verletzungen überlebt hatte, war Imrayon ein Rätsel. Aber nichts destotrotz verband Imrayon die Wunden und versuchte den Verletzten zu stabilisieren. Wieder ertönte das Gebrüll des Orks und der Gnom hinter Imrayon trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Ohne sich umzudrehen sagte Imrayon zu dem Gnom "Geht! Es reicht wenn sie einen von uns dabei erwischen." Der Gnom nickt und aktivierte seinen Tarngenerator. "Danke für die Warnung." fügte Imrayon noch an, bevor der Gnom mit mit einen Luftflimmern verschwand.Imrayon zog mit einem Ruck den Knoten des Verbands straff und hielt inne, um ein Gebet an das Licht für den verletzten Troll zu murmeln. Danach stand er auf und sah um. Er ließ dem Troll etwas zu essen und eine Wasserflasche zurück und ging mit schnellen Schritten zur Straße. Imrayon war sich der Tatsache wohl bewußt, dass der Troll, wenn er genesen würde wahrscheinlich wieder gegen die allianz kämpfen würde. Aber die hohen Maßstäbe an Ehre, höflichkeit und seine Eide verpflichteten Imrayon zu solch einem Handeln. Als Imrayon sich auf dem Weg zur Burg machte, um dort seine Hilfe anzubieten, hoffte er, dass die Menschen ihn nicht gesehen hatten, als er den Troll versorgte. Das würde die diplomatischen Beziehungen nur verkomplizieren. Aber das war eben der Preis der Neutralität des Flug des Kranichs.

Imrayon
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Beitrag  Imrayon Mi Apr 04, 2012 6:25 am

Imrayon saß mit untergeschlagen Beinen auf einen kleinem Hügel mit Blick auf ein Tal unweit Dolaanars. Seine Augen waren geschlossen und sein Gesichtsausdruck war gelassen. In der Meditation versunken erholte er sich von den schweren Verletzungen, die er im Arathihochland davon getragen hatte. Er atmete ruhig und gleichmäßig. Sein Geist war losgelöst von allen Irdischen. Aber ein weiterer Atemzug und die damitverbundene Muskelbewegung sandte einen stechenden Schmerz durch Imrayons Körper. Er keuchte mit schmerzverzerrten Gesicht auf und krümmte sich zusammen. Nachdem der Schmerz abgeflaut war, verzog Imrayon das Gesicht für einen Herzschlag wutverzerrt. Voller Wut, Scham und Schmerz zischte er. Die Wut auf das hinterhältige und feige Handeln der Orks und Trolle im Arathihochland vernebelten seine Gedanken. Mit dem Schmerz und der Wut kehrten auch die Erinnerungen an die Konfrontation mit den Orks zurück.

Imrayon hatte sich vorsichtige und im gebührenden Abstand dem Lager der Horde genähert. In Sichtweite der Wachen war er stehengeblieben und hatte geduldig gewartet, bis sie ihn bemerkt hatten. Es wäre ein Leichtes gewesen, im Schutze der Dunkelheit sich an das Lager heranzuschleichen und die Krieger der Horde zu überraschen. Aber er wollte gesehen werden. Und sie sollten sehen, dass er in friedlicher Absicht kam. Obwohl er sein Schwert trug, hielt er die Hände so, dass jeder sehen konnte, dass er in friedlicher Absicht kam. Bis die Krieger der Horde ihn entdecken vergingen fast 60 Atemzüge. Mit Gebrüll machten die Krieger ihre Kameraden auf ihn aufmerksam. Einige Orks und Trolle rannten auf ihn zu, während ein Troll in einem Bogen herumschlich, um in seinen Rücken zu kommen. Imrayon liess sie gelassen gewähren. Scheinbar wusste der Troll nicht, wie gut die Sinne eines Nachtelfes in der Nacht waren. Imrayon war von dem gemieteten Widder herunter gestiegen und hatte die Hände, mit den Handflächen nach außen, in der universellen Geste des Friedens gehalten. Die Orks und Trolle hatten ihn mit gezückten Waffen umringt und knurrten ihn an. Mit ruhigen Worten hatte Imrayon die Orks gegrüßt und ihnen in der Gemeinsprache sein Anliegen erklärt. Er wollte Friedensverhandlungen einleiten und den Kämpfen ein Ende machen. Die Orks antworten in ihrer eigen Sprache und Imrayon hatte an dem Klang der Worte erkannt, dass sein Ansinnen auf Unverständnis stiess. Er hatte versucht sein Anliegen mit Gesten und einem Lächeln den Kriegern verständlich zu machen. Aber der Kriegsherr brüllte ihn nur als Antwort und Imrayon erkannte schlagartig, dass hier alles aus dem Ruder lief. In mehreren Dekaden geschulte Kampfreflexe sprangen an und er warf sich zu Seite. Die Krieger der Horde waren brutal auf ihn losgegangen, um ihn zu töten. `Einen Abgesandten, der in Frieden gekommen war.` schoss ihm der Gedanke durch den Kopf. Wie tief war die Horde gesunken? Wo war die Ehre der Horde, die Imrayon im Krieg am Hyjal erlebt hatte?

Aber einen Moment später entspannten sich seine Gesichtszüge wieder und er richtet sich wieder auf. Mit einem mentalen Ruck rief er sich zu Ordnung und begann mit einem uraltem Kaldoreimantra, um seine Gedanken wieder zu fokusieren.

„Wie geht es dir, Bruder?“ erklang Ynaris weiche Stimme hinter ihm. Er hatte sie nicht näher kommen gehört. „Die körperlichen Wunden werden heilen.“ sagte er, ohne sich zu Ynari umzudrehen. „Ich verstehe.“ sagte Ynari und er hörte am Rascheln ihres Kimonos, dass sie sich verbeugte.
Und sie verstand es wirklich.

Imrayon
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